Ist Euch schon einmal aufgefallen, dass Seilbahngondeln manchmal piepsen, wenn sie in die Station einfahren? Dieser Signalton dient der vereinfachten Kommunikation der SeilbahnerInnen und hat immer einen ganz bestimmten Grund. Den verraten wir Euch im Blogbeitrag.

Die Seilbahn als Öffi

Seilbahnen gelten nicht nur als das sicherste Verkehrsmittel der Welt, sie zählen in Österreich auch zu den öffentlichen Verkehrsmitteln und unterliegen einem eigenen Seilbahngesetz. Die Sicherheitsnormen sind streng geregelt. Eine Komponente ist das sogenannte Markieren von Gondeln, das mittlerweile Standard ist. Add-Ons wie WLAN oder Sitzheizungen hingegen sind kein Muss, sondern ein besonderer Komfort für den Gast.

Mitarbeiterfoto Stefan Gietl

„Warum es bei uns manchmal piepst? Weil Komfort und Sicherheit unserer Gäste immer an erster Stelle stehen.” 

Stefan Gietl, Betriebsleiter Stubaier Gletscher

JEDE GONDEL HAT EINE EIGENE IDENTITÄT

Schon früher war die Identifikation der Kabinen auf analogem Wege mittels einer zugeordneten Nummerierung einwandfrei möglich. Bei den modernen Seilbahnanlagen kann jede Gondel zusätzlich vom Computer erfasst werden. Auf einem Monitor lässt sich damit zu jedem Augenblick nachvollziehen, welche „Nummer“ sich gerade wo befindet. Diese sind den einzelnen Beförderungseinheiten fest zugeordnet, welche bei den modernen Anlagen sogar über eine eigene IP-Adresse verfügen. Mittels entsprechender Software ist dann sogar noch eine spätere Markierung möglich.

„DAS TRACKING UNSERER GONDELN IST HEUTE KINDERLEICHT.”

Stefan Gietl, Betriebsleiter Stubaier Gletscher

WARUM WERDEN GONDELN MARKIERT?

Die Seilbahn befördert nicht nur Passagiere, sie bringt auch Werkzeug, Lebensmittel und andere Gebrauchsgüter auf den Berg. Abfall wird in umgekehrter Weise so auf einfachem Wege ins Tal befördert. Das Transportgut muss dementsprechend entladen werden. Oft befinden sich auch gebrechliche Personen, Familien mit Kleinkindern oder gar Verletzte an Bord. Auch dann gilt es, die Geschwindigkeit bei der Einfahrt zu drosseln und beim Ausstieg Hilfe zu leisten oder einen schnellstmöglichen Weitertransport in die Klinik zu ermöglichen.

Doch wie soll das Personal wissen, wer oder was da mit der nächsten Gondel in der Station ankommt?

DIE MARKIERUNG DIENT DER ERWEITERTEN KOMMUNIKATION ZWISCHEN BERG UND TAL

Einige gewitzte SeilbahnerInnen haben sich folgende findige Lösung einfallen lassen: Jede Gondel wird in der Station registriert. Bevor die Kabine auf das Seil gekuppelt wird, weiß der Computer also: da ist eine Gondel. Wenn der Mitarbeiter nun einen bestimmten Knopf drückt, kann er die Gondel so programmieren, dass sie bei ihrer nächsten Einfahrt einen Signalton auslöst. Gleichzeitig gibt diejenige Person mittels eines Telefonanrufs an die folgende Station durch, welche Nummer warum markiert wurde.

Das hat so auch schon vor dem digitalen Zeitalter funktioniert. Gerade aber die Kombination aus modernsten technischen Möglichkeiten und der gezielten menschlichen Rücksprache macht die Seilbahn zu einem so sicheren und komfortablen Verkehrsmittel. Genau hinhören also, wann es das nächste Mal am Berg piepsen sollte!