Abseits der belebten Skipiste weite Schwünge durch den frisch gefallenen Pulverschnee ziehen. Ein Traum für alle Skifahrer:innen! Auch du wolltest schon immer einmal einen Abstecher ins Gelände machen oder als erfahrene Freeriderin dein Können sowie Wissen vertiefen? Dann sind die Powder Department Ladies Days am Stubaier Gletscher genau das richtige für dich. Warum? Das verrate ich dir. Ich habe es nämlich gewagt und mich einen Tag dem Freeride Camp für Frauen angeschlossen.
Freeriden (aus dem englischen free “frei“ und ride “fahren“, zu Deutsch „Tiefschneefahren“) ist Skifahren in seiner pursten Form. In den vergangenen Jahren hat ein regelrechter Boom bei sogenannten Off-Piste Abenteuern stattgefunden. Immer mehr Skifahrer:innen zieht es auf die unberührten Schneehänge abseits der markierten und kontrollierten Pisten.
Tiefschneefahren oder Freeriden kann Frau abseits der gesicherten Pisten mit der richtigen Ausrüstung und wenn genug Schnee vorhanden ist. Der Stubaier Gletscher beispielsweise zählt mit dem extra für Freerider:innen geschaffenem Powder Department zu einem der top Freeride Gebiete in Österreich.
Neben 14 Off-Piste Abfahrten befinden sich im Powder Department auch ein ORTOVOX LVS-Trainingsgelände sowie sogenannte LVS-Checkpoints am Eisgrat, Gamsgarten und an der Bergstation Rotadl – denn im Notfall ist der geschulte Umgang mit dem LVS-Gerät entscheidend.
Nachdem ich mir bereits die zahlreichen Varianten und Freeride-Möglichkeiten am Stubaier Gletscher angesehen habe und sie schon immer einmal selbst erkunden wollte, geht es nun endlich mit dem Freeride Camp für Frauen los.
Auch wenn die Sonne an diesem Tag ein wenig verhalten war, die Laune und Vorfreude unter den Ladies war euphorisch. Die gesamte Gruppe hat sich am Vorabend bereits beim Welcome Abend kennen gelernt – und alle waren sich einig: auf die Brettl, auf die Ski und los geht’s!
Während also das Team von Faction in Rekordtempo Ski inklusive Bindungen einstellen, haben wir uns schon einmal mit unseren erfahrenen Guides bekannt gemacht. Nach kurzer Begrüßung erfolgte die Gruppeneinteilung, sodass jede, je nach Können, auf ihre Kosten kam. Perfekter Start, vor allem für Neulinge wie mich.
Um allerdings in den vollen Genuss beim Freeriden zu kommen, heißt es natürlich SAFETY FIRST! Deshalb ist die richtige Ausrüstung auch bei unserem Freeride Camp in Österreich ein unbedingtes MUSS. Neben Skiern, Schuhen, Helm und Skistöcken sollte auch die Kleidung dementsprechend atmungsaktiv und wasserabweisend sein. Zudem sind Lawinenverschütteten-Suchgeräte (kurz: LVS-Geräte), Schaufel, Sonde und Avalanche-Airbag-System (kurz: ABS)-Rucksäcke unerlässlich, um das Risiko für sich und andere zu minimieren. Bevor es also zum Ski anschnallen ging, stand erst einmal der Ausrüstungscheck und Safety-Briefing an. Denn Kenntnisse der Lawinenkunde und der Umgang mit der Freeride Sicherheitsausrüstung sind Grundvoraussetzung für das Freeriden. Ausgestattet mit den Faction Freerideskiern sowie mit dem ORTOVOX Safety-Equipment ging es dann los ins Powder Department.
Die goldene Regel beim Skifahren und auch beim Freeriden heißt: Haltung bewahren! Denn Geschwindigkeit, Richtung und Schneeverhältnisse ändern sich im Gelände ständig. Um den eigenen Fahrstil schnell und sicher an die jeweiligen Gegebenheiten anpassen zu können, ist die richtige Körperhaltung besonders wichtig. Deshalb hieß es: alpines Fahrverhalten wiederholen. Nach kurzem Einschwingen auf der Piste, um einerseits ein Gefühl für die neuen Ski zu bekommen (auch nach jahrelanger Skierfahrung waren die breiten Faction Ski eine kurze Umstellung für mich) und andererseits die good-old-Skikurs-Übungen wieder ins Gedächtnis zu rufen, ging es dann auch endlich los ins Gelände.
Leider war Frau Holle nicht ganz auf unserer Seite, weshalb wir uns die frischen unberührten Abfahrten erst erkämpfen mussten. Allerdings haben sich die Aufstiege (teilweise zu Fuß mit Ski geschultert) definitiv gelohnt und ein paar Spuren in unberührten Hängen dürfen auch wir die unseren nennen. Die erfahrenen Guides haben uns dabei super durch das Gelände navigiert, uns hilfreiche Tipps gegeben und über die jeweilige Situation am Hang aufgeklärt. Schon vor dem Mittagessen hat sich bei allen Teilnehmer:innen ein sichtbarer Fortschritt in Sachen Freeriden gezeigt.
Nach einer verdienten Stärkung im reservierten Seminarraum am Eisgrat ging es für die Ladies und mich höchst motiviert in den Nachmittag. Mit den Erfahrungen vom Vormittag bewältigten wir nun schon die ersten steileren Freeride Hänge und sogar eine kleine Rinne konnten wir mithilfe unserer Guides erfolgreich bezwängen. „We did it“ – stolze Gesichter begrüßen mich als ich am Ende des Tages unten bei der Talstation abschwinge. Müde und völlig zufrieden geht es für mich nun nach Hause, während sich die Teilnehmer:innen beim Wellnessen im Hotel entspannen und für den nächsten Tag vorbereiten.
Ich muss sagen, auch wenn der Tag sehr intensiv war, verging die Zeit wie im Flug. Ich kann jeder Dame das Freeride Camp am Stubaier Gletscher nur ans Herz legen, um ins Tiefschneefahren hinein zu schnuppern oder aber auch die bestehenden Kenntnisse zu erweitern. Ich konnte an einem Tag schon so viel mitnehmen – sei es zu meiner Skitechnik oder der Lawinenkunde. Da hat mich die Lust am Freeriden definitiv gepackt und ich freu mich bereits auf die nächste Saison. Denn: Übung macht ja bekanntlich die Meisterin!
Mein Tipp: für alle, die jetzt Lust auf ein Powder Erlebnis bekommen haben, findet von 16. - 17.03.2024 das FreerideTestival am Stubaier Gletscher statt! Hier gibt's neben dem neuesten Testmaterial außerdem spannende Kurse, Workshops und vieles mehr! Alle Infos und Anmeldung hier .