Viele Skigebiete in Österreich sind familientauglich, aber warum ist gerade der Stubaier Gletscher perfekt für Familien mit Teenagern? Diese Frage stellten wir uns mit unseren beiden Jungs Flo und Ben, als wir von Neustift hinauf zur Eisgratbahn fuhren.
Es war früh am Morgen und es gab bereits um 7:00 Uhr Frühstück im Hotel. Das ist so gar nicht die Zeit für echte Teenager. So war es auch recht still im Auto, bis wir die große Talstation der Eisgratbahn erreichten und die Bahn mit ihren riesigen Gondeln sahen. Das war für uns alle schon mal richtig beeindruckend.
Pünktlich zum Betriebsbeginn um 8:00 Uhr betraten wir eine der ersten Gondeln und fuhren aus dem frühlingshaften Tal in eine ganz andere Welt. Es war Ostern und das Tal fing an zu blühen, die Vögel zwitscherten und die Sonne hatte schon richtig Kraft. Die Eisgratbahn brachte uns aber zurück in den Winter. Hinauf auf etwa 3000 Meter Höhe zum Stubaier Gletscher. Uns wurde von Freunden bereits erzählt, dass es hier wirklich richtig breite Pisten gibt. Als wir aus der Eisgratbahn ausstiegen, wussten wir auch, was sie meinten. Voller Vorfreude liehen wir uns Ski an der Bergstation der Eisgratbahn aus und konnten rauf auf genau diese breiten Pisten.
Wir haben uns erst mal einen Überblick über das Skigebiet verschafft:
Da sollte also einiges für uns dabei sein, was wir auf dem Stubaier Gletscher entdecken können. Gerade bei den Stichworten Freeride, Fun Park, Eisklettern und auch Pisten Bully fahren wuchs bei unseren beiden Jungs die Vorfreude auf zwei coole Skitage.
Egal wie groß das Skigebiet auch ist, wir erkunden es erstmal gemeinsam als Familie. Also ganz nach oben hinauf zum Top of Tyrol. Leider war die Aussichtsplattform geschlossen, da in den letzten Tagen zu viel Schnee gefallen ist. Also ging es die breiten Pisten hinunter. Diese sind hier sehr angenehm zu fahren, denn man hat eine weite Einsicht. Klar, auf einem Gletscher stehen keine Bäume, was das Skifahren gerade von der Sicht her sehr angenehm macht. Nach ein paar Schwüngen trauten sich Flo und Ben auch schon etwas abseits der Piste zu fahren, was hier am Stubaier Gletscher hervorragend möglich ist.
Von der Mittelstation Fernau auf 2300 Metern Höhe kommt fuhren wir zur Eisgrat-Bergstation, denn Flo und Ben wollten in den Funpark. Dieser liegt zwischen Eisgrat und Gamsgarten. Hier wartete der Stubai Zoo Spring Garden mit kleinen und großen Rampen und Elemente für Slides, Jibs und Grinds. Naja, ganz so wild sind unsere beiden Teenager dann doch nicht. Aber es ist für uns alle sehr beeindruckend zu beobachten, wie manch so einer den Snow Park hinunter kommt. Die Jungs nahmen dann die ein oder andere kleinere Rampe und probierten sich etwas aus. Immer wieder, wenn wir an dem Stubai Zoo Spring Garden vorbeikamen, fuhren wir Eltern die Piste hinunter und die Jungs den Fun Park und die Fun Slope.
Doch nicht nur Ski fahren ist auf dem Stubaier Gletscher angesagt. Den großen Eiskletterturm haben wir schon ins Auge gefasst, als wir das erste Mal am Gamsgarten vorbeifuhren. Genau dort durften wir nun auch mit Marko, unserem Kletter-Guide, im Eis klettern gehen. Wir hatten Bergschuhe mitgebracht, die wir im Skiverleih den Tag über haben stehen lassen. Mit Bergschuhen hat man im Eis einfach besseren Halt. Das wussten wir schon aus früheren Eiskletter-Touren. Aber das geht auch sehr gut mit Skischuhen. Also keine Angst, man braucht keine besondere Ausrüstung mitbringen, es kann hier jeder mal das Klettern im Eis probieren.
Klettergurte, Steigeisen und Eispickel haben wir dann auch von Marko erhalten. Er gab uns eine kurze Einweisung und baute einen Trainingsklettersteig mit den Eispickeln auf. Den probierten wir einige Male und dann konnte es auch schon los gehen. Jeder von uns durfte mal ein Stück den 20 Meter Hohen Eiskletterturm hinauf klettern. Nein - keiner von uns war ganz oben. Flo traute sich auf etwas mehr als die Hälfte. Das sieht von unten weniger hoch aus, als wenn man dann in der Eiswand hängt. Es kostet also schon etwas Überwindung. Unser Guide Marko gab uns hilfreiche Tipps von unten, während des Kletterns.
Ein weiteres Highlight abseits der Piste ist eine Fahrt mit dem ganz schweren Gerät: einem Pisten Bully. Man sieht sie immer im Skigebiet abseits der Piste stehen und diese Dinger fahren ja meist nachts und machen die Skipisten wieder wunderbar glatt mit den typischen Rillen. Wer träumt nicht davon, einmal in so einen Pisten Bully einsteigen und mitfahren zu dürfen? Auf dem Stubaier Gletscher ist das möglich und wir durften das auch einmal ausprobieren.
Wir warteten am Eiskletterturm auf unseren Pisten Bully und dann kam er langsam den Berg hinunter. Die Aufregung stieg bei uns. Es konnten immer zwei Personen mitfahren und Michael, der Fahrer hat uns wirklich alle Fragen zu dem 500 PS Monster beantwortet. So ist so ein Pisten Bully mit viel Technik bestückt, sodass der Fahrer sogar sehen kann, wie dick die Schneedecke unter der Maschine ist. Das Teil wird mit einem flachen Lenkrad und zwei Joysticks wie bei der PS5 gesteuert. Nur alles viel größer. Eine kleine Runde ging es durch den Schnee mit einer Drehung. Auch Flo und Ben als Teenager hatten ihren Spaß, denn wir als Stadtkinder aus Berlin sehen und erleben sowas ja nicht jeden Tag.
Wer am Ende des Skitages noch Kraft hat, kann die Skiroute an der Eisgratbahn hinab bis zur Talstation nehmen. Diese ist aber nicht so Ohne, denn sie ist schmal und es geht teilweise recht steil. Also nichts für Anfänger, aber genau die richtige Herausforderung für unsere beiden Teenager Flo und Ben. Also nahmen wir auch noch diese Abfahrt ins Tal und kamen wieder im Frühling an. Damit verabschieden wir uns aus dem Stubaital und vom Stubaier Gletscher. Bis bald, wir kommen sicher mal wieder mit unseren begeisterten Teenies Flo und Ben!
Thomas, Melanie, Flo und Ben von www.fravely.de