Talabfahrt Wilde Grub'n

Skifahren
27.01.2024
Erstellt von Alexandra Erhart

Der Stubaier Gletscher ist bekannt für seine breiten, weitläufigen Pisten und Abfahrten, die vor allem bei Anfängern und Familien beliebt sind. Aber abseits dieser blau-rot Blase hat das Königreich des Schnees auch für ambitionierte Wintersportler eine Menge zu bieten. Ein Beispiel ist die Talabfahrt Wilde Grub’n, die sich von der Bergstation der Sesselbahn Wildspitz auf 3.210 Metern bis zur Talstation auf rund 1.700 Metern erstreckt.

Was für ein Panorama – was für eine Fernsicht: Vom höchsten Punkt im Skigebiet lässt sich die Weite und Größe des größten Gletscherskigebiets Österreichs abschätzen. Man sieht die beiden Bergstationen Eisgrat und Gamsgarten, die Mittelstation ebenso wie die Anlagen am DaunfernerEisjochfernerWindachferner und Fernauferner. Lediglich der Gaiskarferner mit seinem imposanten Snowpark Stubai Zoo versteckt sich hinter dem Großen Isidor.

Wir stoßen uns ab und starten ins pure Skivergnügen. Ein paar kurze Schwünge auf dem engen Weg, ehe sich aber der Bergstation des Schleppliftes Daunferner die enormen Pistenflächen auftun. Wir queren den Schlepplift und starten mit massiven Carvingschwüngen – links, rechts, links rechts…voll im Flow. Wir geben uns voll und ganz dem Skifahren auf der Piste Nummer 7 Daunferner hin. Naturschnee pur staubt immer wieder auf und die Freiheit ist heute auch ohne Wolken GRENZENLOS. Wir wissen was vor uns liegt und legen deshalb eine kurze Pause bei der Talstation des Schlepplifts Daunferner ein. Kurz durchschnaufen.

Dann geht’s weiter und wir steigen ein in die Skiroute Nummer 14 Wilde Grub’n. Das Schussstück entlang vorbei an der Bergstation der Sesselbahn Daunjoch, die eine tolle schwarze Piste und ein fantastisches Freeridegebiet erschließt, geht es hinein in den Talkessel. Steile Passagen wechseln sich mit kurzen Flachstücken ab. Wer es nicht ganz so abenteuerlich mag, umfährt die Steilpassagen. Die Licht-Schatten-Verhältnisse sind einerseits schwierig für den Skifahrer, andererseits bieten sie eine spannende Herausforderung und verleihen der Talabfahrt noch mehr Reiz und Charakter.

Nun stehen wir vor der Entscheidung: Vertikal hinunterstechen und den Steilhang hinunter wedeln oder doch lieber gemütlich dem flachen Weg talauswärts folgen? Aber natürlich – wir mögen‘s extrem und entscheiden uns für den Steilhang. Schön langsam spüren wir unsere Oberschenkel. Sie brennen und sind müde. Bei einer kurzen Rast haben wir Zeit, uns die umliegenden Berge anzuschauen. Riesige Fels-Konstrukte, die das Tal einrahmen. Man kann sich gut vorstellen, dass das Gebiet auch zum Wandern im Sommer paradiesisch sein dürfte.

Genug geträumt…weiter geht’s den Talboden entlang Schuss hinaus richtung Talstation – wer ist der Schnellste? Wenn sich das Tal wieder öffnet sind die Gondelbahnen zu sehen. Die Sonne blinzelt durch die Bäume und plötzlich finden wir uns in einer komplett anderen Landschaft wieder – kupiertes Gelände, Sträucher, Wald.

Neben dem Skierlebnis und dem Naturschneegenuss hat man beiläufig noch 1.500 Höhenmeter und 10 Kilometer hinter sich gebracht. Die Wilde Grub’n – 10 Kilometer lang und spannend vom Anfang bis zum Ende.

Möchtest Du Dich auch ins Abenteuer stürzen? Alle Infos zum Skigebiet und zu geöffneten Anlagen findest Du auf stubaier-gletscher.com