Beim Befahren der Powder Department-Runs verlässt Du den gesicherten Skiraum! Die Strecken sind NICHT präpariert, NICHT vor Lawinen (und vor anderen alpinen Gefahren) gesichert und werden auch NICHT kontrolliert. Die Powder Department-Runs werden (wie stets der freie Skiraum) weder gesperrt noch als „offen“ erklärt.
Du handelst ausschließlich eigenverantwortlich und bewegst Dich außerhalb des Haftungsbereiches des Seilbahnunternehmens, das Dir zur Abfahrt lediglich die offenen, präparierten Pisten und Skirouten anbietet und jede Haftung ablehnt.
Die Freeride Runs sollen ausschließlich mit staatlich geprüften Berg- und Skiführern befahren werden.
FREERIDEN - WHITE RISK Lawinenrisiko-Reduktion beginnt nicht erst beim Verlassen des gesicherten Skiraums, sondern bereits in der Früh zu Hause! Durch das sorgfältige Lesen des aktuellen Lageberichts kann man bereits die ersten Schlüsse ziehen: Was ist heute grundsätzlich verantwortbar und was geht nicht? Die „Notfall App Bergrettung Tirol“ der Leitstelle Tirol wurde speziell für Notfälle im alpinen Bereich entwickelt. Sie ermöglicht es, dass in der akuten Notsituation auf Knopfdruck eine Übermittlung des eigenen Standorts (per GPS-Koordinaten) an die Leitstelle Tirol erfolgt und gleichzeitig eine Telefonverbindung mit dieser hergestellt wird. In der Folge werden durch die Landesleitstelle Tirol die benötigten Rettungskräfte alarmiert und disponiert.
Der Umgang mit dem Verschüttetensuchgerät muss laufend geübt werden, damit man im Notfall weiß, was zu tun ist. Die ORTOVOX Trainingsstation ist eine kompakte Anlage zur Übung der Verschütteten-Suche mit LVS-Gerät und Lawinensonde. Die Benützung mit eigener LVS-Ausrüstung ist täglich möglich und kostenlos. Auf Anfrage gerne mit einen unserer lokalen Berg- & Skiführern.
Um das Risiko beim Gang abseits der Piste kalkulierbarer zu machen, nimmt das Thema Sicherheit einen wesentlichen Stellenwert ein. Als erste Anlaufstelle zur Informationsbeschaffung dient der Freeride-Checkpoint an den Bergstationen Eisgrat und Gamsgarten. Routenbeschreibung, Wetter-, Schnee und Lawinenlageberichte, Hangexposition, LVS-Check usw. gibt‘s an der großen Übersichtstafel. Bei jedem Abstecher in den Powder muss die komplette Sicherheitsausrüstung (LVS-Gerät, Sonde, Schaufel und Mobiltelefon) mitgeführt werden. Was einem fehlt (auch Helm und Rucksack), leiht man sich im Intersport Shop Eisgrat direkt in der Bergstation. Für alle, die nicht fit sind in alpinen Gefahren und Lawinenkunde, empfehlen wir das Befahren der Routen im freien, ungesicherten Skiraum mit einem staatlich geprüften Freeride-Guide.
Die faszinierende Schönheit des Hochgebirges bringt auch Gefahren mit sich: Gletscherspalten, Lawinen, Schneestürme, plötzlicher Einfall von Nebel, aber auch starke Sonneneinstrahlung. Außerhalb der bezeichneten und geöffneten Pisten bist Du allein für Deine Sicherheit verantwortlich! Du begibst Dich in hochalpines, vergletschertes und lawinengefährdetes Gelände. Entsprechende Ausrüstung und Wissen über die alpinen Gefahren ist unbedingt erforderlich! Informiere Dich vor Fahrten im freien Gelände über die aktuelle Lawinensituation.
DIE WICHTIGSTEN REGELN BEIM FREERIDEN:
VOR EINEM FREERIDE-AUSFLUG MÜSSEN UNBEDINGT FOLGENDE DINGE BEACHTET WERDEN:
Falls Du nicht ausreichend über alpine Gefahren und Lawinen Bescheid weißt, mach unbedingt eine Ausbildung bei einem Profi (z.B. staatlich geprüfter Berg- und Skiführer) bevor Du Dich selbstständig ins Gelände begibst.
Die Lawinengefahr wird bestimmt durch die Wechselwirkung von:
++ VERHÄLTNISSE
++ GELÄNDE
++ MENSCH
++ VERHÄLTNISSE Die Gefahr steigt mit der Intensität des Schneefalls und starkem Wind. Durch diese Kombination bilden sich heikle Triebschneeansammlungen, die durch abgeblasene Bergkämme, Wechten und Windkolke zu erkennen sind. Auch führt eine schnelle und markante Erwärmung zu einem Anstieg der Lawinengefahr, was gerade im Frühjahr im Tagesverlauf oft der Fall sein kann. Eindeutige Alarmzeichen, welche auf eine erhöhte Gefahr hinweisen, sind frische Lawinen, dumpfe „Wumm“-Geräusche und Risse in der Schneedecke.
++ GELÄNDE Ab einer Hangneigung von ca. 30° sind Lawinenabgänge möglich. Grundregel: Je steiler ein Hang, desto gefährlicher. Typische Lawinenhänge sind schattseitig (also nordseitig exponiert), kammnah und mit Triebschnee gefüllt.
++ MENSCH Der Großteil der Schneebrettlawinen (= klassische Wintersportler-Lawine) wird durch den Skifahrer selbst ausgelöst. Also liegt es in erster Linie am eigenen Verhalten, ob das Risiko einer Lawinenauslösung erhöht oder reduziert wird!
Die Auslösewahrscheinlichkeit hängt von Hangneigung und Gefahrenstufe ab. Je niedriger die Lawinenwarnstufe, desto steilere Hänge können bei gleichbleibendem Risiko befahren werden bzw. umgekehrt: je höher die Gefahrenstufe, umso flacher sollten die gewählten Hänge sein. Risikobeurteilung bedarf Erfahrung und Ausbildung! Das richtige Lawinen Know-how wird in fundierter Form bei den SAAC Camps bzw. von staatlich geprüften Berg- und Skiführern vermittelt. Der Lawinenwarndienst Tirol schätzt im Winter täglich die Lawinengefahr anhand der europaweit verwendeten fünfteiligen Skala ein. Für den Stubaier Gletscher ist v.a. die LWD Region südliche Ötztaler und Stubaier Alpen näher zu betrachten. Wichtig beim Lawinenlagebericht ist, dass man nicht nur oberflächlich auf die angegebene Warnstufe schaut, sondern auch die Detailbeschreibung aufmerksam liest.
DER AKTUELLE LAWINENLAGEBERICHT Aktuelle Infos von der Messstation Eissee Regionsauswahl südl. Ötztaler und Stubaier Alpen: Lawinenwarndienst Tirol
MIT AKTUELLER GEFAHRENSTUFE UND HANGNEIGUNG EINSCHÄTZEN
Die unterschiedlichen Hangneigungen über 30° sind auf unserer Powder Department Map eingefärbt bzw. können im Gelände gemessen werden. Maßgeblich für die hier angegebene Beurteilung ist die steilste Stelle des jeweiligen Hangs (ca. 20 x 20 m). Führt man diese Faktoren zusammen, kann das Risiko anhand dieser Grafik eingeschätzt werden:
* Im Lawinenlagebericht im Allgemeinen näher beschrieben (z. B. Höhenlage, Exposition, Geländeform)
** Zusatzbelastung: groß: z. B. zwei oder mehrere Skifahrer/Snowboarder ohne Entlastungsabstände, Pistenfahrzeug, Lawinensprengung - gering: z. B. einzelner Schneesportler, Schneeschuhgeher
++ spontan: ohne menschliches Dazutun
++ Exposition: Himmelsrichtung, in die ein Hang abfällt
++ exponiert: besonders der Gefahr ausgesetzt
++ mäßig steiles Gelände: Hänge flacher als rund 30°
++ Steilhänge: Hänge steiler als rund 30°
++ extremes Steilgelände: besonders ungünstige Hänge bezüglich Neigung (steiler als etwa 40°), Geländeform, Kammnähe und Bodenrauigkeit
EUROPÄISCHE LAWINENGEFAHRENSKALA ALS PDF DOWNLOADEN